Kein Parkhaus auf der Mittelmole!

Warnemündes Verkehrsprobleme sind bekannt und zum großen Teil hausgemacht. Seit Jahren forcieren Stadtplanung und Tiefbauamt den Parkplatzabbau im Ort, ohne Alternativangebote zu schaffen. Das hat das Verkehrschaos in den letzten Jahren nicht nur erhöht, sondern regelrecht verschärft. Die Lösung dafür liegt nicht in einem weiteren Parkhaus auf der Mittelmole, sondern bedarf: • ein intelligentes Mobilitäts-, Verkehrs- & Parkraumkonzept der Zukunft • eine Verkehrsreduzierung via P+R und Shuttle-Service an Ortseingängen • ggf. notwendige neue Parkkapazitäten an den Ortseingängen (z.B. bei Wetterstation oder Rewe/Werftbahnhof) vorrangig als Tiefgaragen bzw. begrünbar zu planen Dennoch sind die Wiro-Pläne für ein Mega-Parkhaus (236 m lang und mit 15,60 m Höhe höher als ein 5-stöckiger Neubaublock in Groß Klein) am Südende der Mittelmole für 863(!!!) Autos nicht vom Tisch. Zum Vergleich entspricht das der 2,5-fachen Kapazität der bisherigen Park- und Wohnmobilstellplätze auf der Mittelmole (dieser ist für max. 360 Fahrzeuge ausgelegt). Das ist profitbesessenes Planungsdenken aus der Steinzeit, welches sich hier als gigantischer Parkhausbunker im Prora-II-Format mit tausenden Tonnen Beton ein Mahnmal errichten würden. Daher sollte nur im E-Fall über die Schaffung neuer Parkplatzkapazitäten auf der Mittelmole nachgedacht werden, wenn überhaupt klar ist, ob und in welchen Umfang die Betreibung der Kreuzschifffahrt auch nach Corona eventuell weitere Logistikflächen benötigt. Dieses muss jedoch generell Bestandteil des o.g. gesamtheitlichen smarten Mobilitäts-, Verkehrs- & Parkraumkonzept der Zukunft sein. Das Filetstück Mittelmole braucht dann ggf. nach sorgfältiger Standortabwägung intelligente Alternativen zu den bisherigen Wiro-Plänen für ein Mega-Parkhaus am südlichen Ende wie z.B. eine Tiefgarage statt Billigbau. Prinzipiell sollte jedoch versucht werden, mit den bestehenden Flächen beim Kreuzfahrtterminal auszukommen. Schließlich haben wir als Einwohner den Abriss des denkmalgeschützen „Zwiebelschuppens“ als eine der letzten verbliebenen Bauten des alten Warnemünder Hafens klaglos ertragen, um der zukünftig benötigten Kreuzfahrt-Logistik keine Steine in den Weg zu legen. Da die Mittelmole ohnehin nie für Wohnungsbau als geeignet eingestuft wurde (siehe aktuelles Strukturkonzept für Warnemünde), sollte der jetzige Parkplatz im nördlichen Teil der Schaffung einer vom Grün geprägten Flanierlandschaft a’la Battery Park weichen.

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