Kein Ort für Wohnungsbau!

Obwohl die Einwohnerzahl in den letzten 25 Jahren um 3% gesunken und lt. Bevölkerungsprognose bis 2025 noch weiter sinken wird, ist der Wohnungsbestand durch Neubau um 35% gestiegen. Daher ist Warnemünde rein statistisch bereits heute mit 659 Wohnungen je 1000 Einwohner überversorgt. Der sogenannte Versorgungsgrad an Wohnungen ist eine wichtige, allgemeingültige Kennziffer für Stadtplanung und Wohnungspolitik. Sie beziffert nutzungsneutral, wieviel Wohnungen statistisch auf 1000 Einwohnern kommen. Diese stadtplanerische Allgemein- und Vergleichsgröße unterscheidet nicht nach Art der Nutzung (Haupt-, Zweit- oder Ferienwohnung, Arztpraxis, Anwalts- oder Architektenbüro, Escort-Bleibe oder Privat-Bordell etc.). Die Regeln bzw. Rahmenbedingungen zur Wohnraumnutzung legt allein die Politik fest. Auch in unserer Stadt. 659 Wohnungen stehen lt. kommunaler Statistik 1.000 Einwohnern im Stadtbereich A (Warnemünde + Diedrichshagen) zur Verfügung. Der massiv vorangetriebene Wohnungsbau erfolgte jedoch in Warnemünde wie auch in den anderen Rostocker Stadtteilen total am eigentlichen Bedarf (bezahlbares Wohnen) vorbei. Wie sollen ein paar neue Wohnungen auf der Mittelmole daran etwas ändern, wenn es die rund 1500 neuen Wohnungen bisher nicht konnten, die seit 1996 bis heute in Warnemünde trotz sinkender Einwohnerzahlen hinzugekommen sind? Darum auf keinen Fall weiterer Wonungsbau auf diesem besonderen Fleckchen Erde! Günstiger bzw. bezahlbarer Wohnraum kann im bereits hochverdichteteten Warnemünde mit einem im Bundesvergleich exorbitanten Versorgungsgrad von 659 WE/je 1000 Einwohner nur durch eine ausgewogene Rückumwandlung von fremdgenutzte Wohnungen (z.B. Fewos) entstehen.

Sie konnten die Beiträge bis 10. April 2021 „liken“, also unterstützen.

Dieser Beitrag hat  ❤ 7  erhalten.