Wer jemals in New York war, kennt bestimmt den Battery Park. Das ist eine kleine, wunderschöne grüne Oase direkt am Wasser „zu Füßen“ der berühmten Skyline von Manhattan. Ein toller Kontrast übrigens, weil die gigantischen Masse aus Stahl, Glas und Beton der Wolkenkratzer zum Ufer hin von einer Menschenhand erschaffenen und dennoch urwüchsig anmutenden Naturkulisse sanft abgefangen werden. Auf seinen schönen Rundwegen spenden dort Bäume im Sommer ein schattiges Plätzchen und Kinder erfrischen sich lachend an diversen Springbrunnen und Wasserspielen oder drehen eine Runde im „Seaside Carousel“. Auf verschlungenen Wegen gibt es viele kleine Gastro-Spots, Souvenier- und Kunsthandwerkstände aber auch Kultur und New Yorker Geschichte (z.B. das Castle Clinton als Museum, diverse Denkmäler wie Netherlands Memorial, East Coast War Memorial, von John Ericsson, Giovanni da Verrazzano, der Dichterin Emma Lazarus sowie das Denkmal der ersten jüdischen Immigranten) zu entdecken. Dank der raffinierten, labyrinthartigen Anlage kommt einem der Battery Park viel weitläufiger vor, als er eigentlich ist. Mit 9,72 ha ist die Parkfläche etwas größer als das Areal, was der WIRO auf der Mittelmole gehört (6,7 ha). Aber Warnemünde ist ja ohnehin nicht mit New Yorker Maßstäben zu vergleichen. Dennoch gibt es auffallend viele Gemeinsamkeiten. So ist der zum Battery Park gehörende Hafen ebenfalls Ausgangspunkt für Fähren (nach Ellis Island, zur Freiheitsstatue, nach Staten Island sowie im Sommer auch nach Governors Island). Den Fährhafen nach Gedser gibt es auf der Mittelmole zwar leider nicht mehr, dennoch ist die Mittelmole auch in Zukunft Heimat und Ankunftsort diverser Hafen- und Schiffsverkehre.
Darum liefert der Battery-Park eine regelrechte Blaupause dafür, wie man die Mittelmole in einen saisonunabhängigen Anziehungspunkt für Anwohner und Gäste mit einem gewaltigen Mehrwert für Ostseebad und Hansestadt verwandeln könnte. Das erfordert nicht einmal wirklichen Mut, denn seit 2010 gehört das Grundstück der Stadt und damit bereits allen Rostockern. Schließlich ist die WIRO ebenfalls zu 100% in städtischer Hand und die Investition der 14,1 Mill. € in den Grundstückserwerb sind allein durch die jahrelangen Erlöse aus dem Wiro-Parkplatz längst abgezahlt.
Ein schlüssiges Gesamtkonzept für die Mittelmole, welche Inhalte sich dank hautengem Warnemünde-Bezug in einem naturähnlichem maritimen Themenpark bestens einpassen, existiert bereits seit 7 Jahren!!! Der Projektname dafür: CONEXEUM; siehe >>> https://www.conexeum.de/konzept.html
Auch wenn Teile daraus nicht mehr vollständig umsetzbar sind (u.a. wg. dem durch die Wiro veranlassten Abbruch der historischen Fährbecken), ist der Kern dieses Ideenvorschlags meines Erachtens visionär. Durch die entwicklungsbedingten Veränderung aller äußeren Rahmenbedingungen (z.B. 2025 weniger Einwohner als heute in Warnemünde lt. korrigierter Bevölkerungspronose vom 15.04.2020 etc.) sollte jedoch auf der Mittelmole gar kein Wohnungsbau mehr stattfinden, sondern dieser maritime Warnemünder Themenpark in Analogie zum Battery Park über die gesamte Mittelmole „gelegen“ werden. Hierbei wäre nur zu berücksichtigen, dass die von den angestammten Nutzungsarten benötigten Fläche (Segeln, Klein- und Kreuzschiffahrt) nicht beschnitten bzw. beeinträchtigt werden.
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