Bitte Komplexität des Themas beachten

Nach Durchlesen aller bisherigen Kommentare fällt auf, dass oftmals nur einsilbig auf pro oder contra bezüglich Wohnen eingegangen wird. Statt mit Argumenten sachgerecht der Komplexität des Themas „Filetstück Mittelmole“ Rechnung zu tragen, vermitteln vor allem die vermehrten Beiträge der letzten beiden Tage in auffälliger Weise den Eindruck, als habe die Wiro ihre Mitarbeiter aufgefordert hat, sich PRO WOHNEN im Sinne ihres Arbeitgebers hier zu Wort zu melden. Ganz so, als ob allein die Quantität der Wortmeldungen, die Qualität an echter inhaltlicher Auseinandersetzung überlagern könnte. Das ist schade, denn das Thema verlangt einen ernsthafteren Austausch von Ideen und Argumenten. Allein wenn man bedenkt, dass die Mittelmole das Tor zur Welt werden soll, erscheint der Ansatz arg dürftig, dieses Filetstück als schnödes Neubaugebiet allein für die Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen eines einzigen Unternehmens opfern zu wollen. Anbetracht der eigentlichen Aufgabenstellung, den strukturellen Problemen Warnemündes sowie dessen Bedeutung als Naherholungsort für alle Rostocker kann man sich an diesem exponierten Standort nicht wirklich für ein Wohngebiet aussprechen. Davon würden nicht nur Wenige zu Lasten der Allgemeinheit bzw. großen Mehrheit profitieren. Die nachhaltige Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Ostseebades als beliebter Touristik- und Wohnort kann nur das übergeordnete Ziel sein. Dazu bedarf es einer inhaltlichen Ausrichtung, welche die Mittelmole mit einem Mehrwert für Einheimische und Gäste gleichermaßen versieht sowie saisonverlängernd die Attraktivität des Stadtteils und der Gesamtstadt steigert. Dann wird es in Verbindung mit den bekannten Highlights und Wahrzeichen aus Alter Strom, Teepott und Leuchtturm auch ein würdiges Tor zur Welt werden. Das Thema Wohnen steht dieser Zielstellung konträr und miteinander unvereinbar entgegen.

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